Am 7.Oktober jährt sich der terroristische Überfall der Hamas auf Israel, bei dem 1200 Menschen getötet, verbrannt, vergewaltigt und in den Gazastreifen entführt wurden. Bis jetzt ist das Schicksal von ca. 100 Geiseln ungewiss. Die israelische Armee greift seitdem Stellungen der Terroristen an und versucht, die Verantwortlichen dieser Attacken zu eliminieren. Seitdem herrscht Krieg im Gazastreifen.
Die Hamas hat wie die anderen terroristischen Organisation in den Nachbarländern (Mullahs in Teheran, Hisbollah im Südlibanon und Huthi in Jemen) das Ziel, den Staat Israel vollkommen („from the river to the sea“) zu vernichten und dort islamische Staaten zu gründen. Dabei führt die Hamas auf dem Rücken der Zivilbevölkerung einen medialen Krieg, der fatale Auswirkungen weltweit hat. Insbesondere das Leid der Menschen im Gaza-Streifen erzeugt dabei eine große Betroffenheit; die in den Medien veröffentlichten Bilder von getöteten Familien sorgen für ein hohes Maß an Emotionalisierung, die auf der humanitären Ebene nachvollziehbar ist. Einen von wechselseitigem Verständnis geprägten Dialog zu führen, wird dadurch allerdings auch zu einer noch größeren Herausforderung.
In Teilen unserer Gesellschaft ist mittlerweile eine Entweder-Oder-Haltung entstanden. Zu wenige Menschen sind geschichtlich informiert und lassen sich dann zu einer Meinung hinreißen, die teilweise auch von Fake News – insbesondere auf Social Media – gespeist ist. So beobachten wir mit großer Sorge, dass der neueste Antisemitismusreport zeigt, dass in Deutschland mittlerweile jeder vierte Mensch antisemitische Einstellungen hat.
Unsere Schule arbeitet auf der Bildungsebene daran, demokratische Ideen hochzuhalten, das Gespräch mit allen zu suchen und jeglichem Fanatismus eine Absage zu erteilen. Es ist uns wichtig zu betonen, dass der politische Islamismus, wie er in den menschenverachtenden Vorgehensweisen der Terroristen seinen Ausdruck findet, nichts mit der islamischen Religion an sich zu tun hat. Es wird Zeit, diese Unterscheidung zu betonen und Menschen zu bestärken, sich von einseitigen Urteilen frei zu machen. Das schließt auch eine Ahndung der Übergriffe der religiösen Siedler auf Palästinenser in der Westbank, die von der israelischen rechtskonservativen Regierung geschützt werden, mit ein.
Daher betrauern wir die zivilen Opfer beider Seiten und hoffen, dass die restlichen Geiseln freigelassen werden. Unsere tief empfundene Anteilnahme gilt all jenen, die um den Verlust von Angehörigen und Freunden trauern oder unter dem Eindruck deren unsicheren Schicksals zutiefst verunsichert sind. Wir hoffen, dass in naher Zukunft ein tragbares Konzept für ein friedliches Miteinander von Israelis und Palästinensern erstellt wird.
Lehrer und Lehrerinnen, der Schulpflegschaftsvorstand und die SV des Lessing-Gymnasiums
HIR/TOE