Nach der weltweiten ‚Corona-Pause‘ sind wir wieder zurück bei unseren Freunden in Oregon im Rahmen unseres fünften Besuchs hier in der Region südlich der Hauptstadt Salem an der Cascade und Stayton High School.
Wieder erfahren Schüler:innen, wie das ‚wirkliche‘ Leben an amerikanischen High Schools und in amerikanischen Familien ist und finden Freunde in der Ferne.
Bericht von Thore Flottmann:
USA Eindrücke
Drei Wochen von der Familie weg sein, alleine auf einem anderen Kontinent, um neue Erfahrungen zu machen. Das hat uns 21 USA Austauschschüler:innen im letzten Herbst sehr gut gefallen. Mit Frau und Herrn Handzsuj ging es dann am ersten Oktober um vier Uhr morgens los. Schon im Zug und trotz der sehr frühen Uhrzeit war die Vorfreude auf das, was wir in den nächsten drei Wochen erleben, groß. Ohne Probleme überstanden wir den ersten elfstündigen Flug nach Denver und während in Deutschland es schon wieder Nacht wurde hatten wir mit langer Verspätung unseres Fluges nach Portland, Oregon zu kämpfen. Fast alle völlig übermüdet kamen wir dann 30 Stunden nach Start der Reise in Portland an, wo es nach kurzer Einweisung von der amerikanischen Organisatorin Jennifer Maben auch mit den Gastfamilien nach Hause und ins Bett ging.
Während wir an den ersten Tagen erstmal im „neuen zu Hause “ ankommen mussten, taten unsere Gastfamilien das Beste, damit wir uns in das amerikanische Leben einleben konnten. Allgemein besuchten wir mit unseren Familien z.B. den Atlantik, Wasserfälle oder auch die Berge. Aber auch für Shoppinginteressierte gab es z.B. die Outlet Mall in Woodburn, die ca. eine dreiviertel Stunde von den beiden Kleinstädten Turner und Stayton entfernt war, wo wir untergebracht waren. Es gab zwei Schulen auf die wir aufgeteilt wurden, Cascade High School und Stayton High School, aber auf beiden Schulen war relativ derselbe Ablauf.
In der ersten Woche hatten wir an beiden Schulen Homecoming, an dem alle Schüler:innen der Schule wieder begrüßt wurden und es eine Motto-Woche für die ganze Schule sowie ein American Football Spiel (Freitagabend) und einen Dance (Samstag) gab. Aber zuerst haben wir am Montag erstmal unsere Begleiter für die nächsten drei Wochen bekommen, um in der Schule besser klar zu kommen. Vor und nach der Schule fuhren die meisten mit Schulbussen (die wirklich gelb und alt sind) zurück zu ihren Familien, mit denen wir dann meistens den restlichen Tag verbracht haben. Die Tage flogen für die meisten nur so vorbei, während in der zweiten Woche die erste völlig normale Woche in der Schule war und sich so etwas wie ein Alltag festsetzte. An der Cascade High School in Turner fielen dann in der zweiten Woche der Freitag und in der dritten Montag und Dienstag aus, die besonders für Ausflüge an die Küste genutzt wurden. Am Mittwoch durften wir uns dann alle wieder sehen, weil wir einen Ausflug in die Hauptstadt Salem gemacht haben, bei dem wir uns über die letzten Wochen austauschen konnten. Am selben Abend gab es dann noch eine vorgezogene Halloween Party an der gegessen, viel gespielt wurde und wir viel Spaß gehabt haben. Die letzten Tage vergingen dann sehr schnell und während die Familien sich auf das richtige Halloween vorbereiteten, machten wir uns am Freitagmorgen nach Hause auf. Nach zwei völlig unproblematischen Flügen von Portland nach Denver und von dort nach Frankfurt wurde ein Teil schon dort von den Eltern abgeholt und der Rest musste noch wenige Stunden auf das herzliche Wiedersehen mit der eigenen Familie warten. Aber auch nach der Zugfahrt kamen die letzten am Nachmittag in Bochum an
Die Frage ist jetzt wie waren eigentlich die menschlichen Erkenntnisse aus der Fahrt. Alle Amerikaner waren sehr nett zu uns und man konnte besonders natürlich mit der Familie gute Verbindungen knüpfen, aber man wurde auch in der Schule herzlich aufgenommen und ganz normal behandelt. Wir versuchten auch so gut es ging in den Unterrichtsfächern mit zu kommen, was in den meisten Fällen kein Problem darstellte. Auch auf dem Ausflug oder beim Tanzabend wurde ganz gute Verbindungen geknüpft und kaum ein Unterschied zwischen Austauschschüler:innen und Amerikaner:innen gemacht. Es gab manchmal kleine Probleme mit den Gastfamilien, aber bei einem völlig anderen Leben muss es auch Meinungsunterschiede geben. Meistens konnten diese sowieso geklärt werden.
Alles in allem würden ich sagen, dass von diesem Austausch jede Seite profitiert hat, besonders natürlich wir, weil wir alle einen völlig anderen Alltag und ein völlig anderes Lebensverständnis kennenlernen durften. Aber auch viele der Amerikaner:innen in der Schule wussten gar nichts von solchen kürzeren Austauschen und mache werden wir vielleicht in den nächsten Jahren hier sehen dürfen. Ich kann diesen Austausch nur weiterempfehlen und hoffe, dass diese Fahrt in den nächsten Jahren weiterhin stattfinden kann.
HAN