Stellen raussuchen, Lebenslauf auffrischen, Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräch, Praktikum – Eine Art Routine für viele Menschen. Gerade aber für uns Schüler:innen der Jahrgangsstufe EF besonders wichtig, vor allem wenn es um das zweiwöchige Praktikum geht. Doch durch Corona gab es viele Komplikationen in unzähligen Bereichen des täglichen Lebens, sodass auch diese Routine ins Schwanken geriet. Eine Verkürzung und Verlegung des Praktikums vom Februar in die Woche vom 14. bis 18. Juni 2021 fand statt mit der Hoffnung ein normales Praktikum durchführen zu können.
Doch leider kamen Unsicherheiten von Seiten der Firmen und Unternehmen, aber auch von uns Schüler:innen auf – schließlich erlebt man eine Pandemie nicht alle Tage und eine Infektion mit dem Virus war bis vor wenigen Wochen bei solch hohen Inzidenzwerten nicht undenkbar. Eine Bewerbung nach der anderen ging raus, doch auch Absagen mit der Begründung des Pandemiegeschehens erhielten wir. Glücklicherweise nicht alle, trotzdem war es Seitens der Schule wichtig eine Alternative zu finden, sodass sie sich Gedanken über das ‚alternative Praktikum‘ gemacht haben.
Dabei ging es um verschiedene Module, die teilweise als Wiederholung dienten, wie Bewerbungen und Lebenslauf schreiben, oder dem richtigen Verhalten im Vorstellungsgespräch. Aber auch um neue Erkenntnisse oder Hilfestellungen um den passenden Beruf zu finden, indem man beispielsweise Tests über soziale Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen durchgeführt hat oder sich mithilfe von verschiedenen Internetseiten einen ‚ersten Tag‘ im zuvor ausgewählten Berufsfeld anschauen konnte.
Nicht nur Module, sondern auch Workshops mithilfe von verschiedenen Trägern kamen zustande. Dabei ging es vor allem um den naturwissenschaftlichen Bereich. Z.B. Architektur, dem 3D-Druck und der Lego-Robotik. Beispielsweise ging es bei der Architektur um das Modell-Bauen eines Tiny-Houses:
„Aufgrund der immer weiter zunehmenden Flächenknappheit, insbesondere in großen Ballungsräumen, wird Wohnraum immer wertvoller. In diesem Angebot werdet ihr daher […] Modelle aus unterschiedlichen Materialien von sogenannten „Tiny Houses“ anfertigen. “
Mithilfe unserer eigenen Kreativität und einer kurzen Präsentation der Architektin vor Ort wurde uns die Möglichkeit geboten ein eigenes Modell zu bauen, bei dem beispielsweise aus Stoffresten Duschvorhänge wurden, Holzspieße als Leiter dienten oder Korken zu Stühlen geschnitzt wurden. Der Workshop lief über zwei Tage. Es wurden tolle Ergebnisse erzielt und abschließend fand eine Reflexion statt.
Insgesamt finde ich, dass das alternative Praktikum gelungen ist, da man wichtige Grundlagen zur Bewerbung wiederholen konnte und man einen tieferen Einblick in eigene Stärken und Interessen durch Tests erzielen konnte. Allerdings empfand ich die allgemeine Auswahl zwischen den Workshops etwas eintönig, da alle im Bereich der Naturwissenschaften waren und die Vielfalt fehlte. Trotzdem finde ich, dass der Workshop ,,Tiny-House“ mir viel gebracht hat, da schließlich auch der kreativere Part der Architektur im Fokus stand.
Viola Guse, EF